Lebensmittelkontrolleure haben im Tropical Islands über längere Zeiträume hinweg immer wieder Mängel festgestellt. Das geht aus Protokollen amtlicher Hygieneprüfungen hervor, die der Berliner Zeitung vorliegen.
Zum Beispiel das Protokoll eines Kontrollbesuchs vom 8. Mai 2023. Um 8:34 Uhr, so steht es in ihrem Bericht, trafen die Mitarbeiter des Veterinäramts im Landkreis Dahme-Spreewald im Restaurant Sawadee ein; das Frühstück war in vollem Gang. „Die Abzugshaube über dem Buffet für Eier und Schinken war wieder verschmutzt“, notierten sie.
„Die Haube sowie das Holz außen und die Lampe innen waren fettig/ölig.“ Nach der Begutachtung einer Tiefkühlzelle hielten sie fest: „Vor der Tür Fußbodenverschmutzung mit Lebensmittelresten und Silikonfugen an Tür innen und außen verschlissen“. Die „Fläche unter der Kippbratpfanne“ fanden sie „verschmutzt“ vor, unter den Regalen eines Kühlraums loses Obst.
Wie auch bei diesem Routinebesuch sind es keine schwerwiegenden Hygieneverstöße, die die Kontrolleure in den vergangenen Jahren in den 14 gastronomischen Einrichtungen des Krausnicker Wasserparks dokumentierten. Hervor sticht allerdings: Es gibt fast keine Prüfung im Tropical Islands ohne Mängel. Von den insgesamt 37 Kontrollen zwischen Anfang 2021 und Mitte 2023 endeten 36 mit einer oder mehreren Beanstandungen.
Die Kritikpunkte in den Protokollen wiederholen sich. Immer wieder sind es Reinigungsmängel, bröckelnde Wände oder Decken und verschlissenes Material, Brettchen beispielsweise. Mal ist ein Waschbecken ohne Warmwasser, mal blättert die Antihaftbeschichtung einer Pfanne, mal ist die Pommesfritteuse oder Eiswürfelmaschine verschmutzt, mal hängt der Staub an den Lampenschirmen über dem Salat oder die Abzugshaube über dem Buffet weist „fettige Laufspuren“ auf. Im Mondial Food Court störten sich die Prüfer im Juni 2022 an Krümeln „vom Vortag“ an der Burger-Ausgabe, zudem sei das Fett in drei Fritteusen „sehr dunkel“ gewesen. „Rauchentwicklung zu beobachten“, schreiben sie. Und nicht immer sind sie mit der Reaktion des Tropicals auf ihre Beanstandungen zufrieden. Die bereits 2019 und 2020 festgestellten baulichen Mängel seien „weiterhin nicht behoben“, wie im Protokoll einer Kontrolle der Lagoon Bar im Juni 2021 vermerkt ist.
Mehrfach kommt es den amtlichen Berichten zufolge auch zu Problemen bei der Kühlung von Lebensmitteln. Einmal ist die Temperatur von Wurst und Lachs auf dem Buffet zu hoch, ein anderes Mal die von Pudding und Joghurt. Über die aktuelle Situation können die Protokolle keine Auskunft geben.
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Die Bars, Shops und Restaurants des Wasserparks werden von der Tropical Islands Holding GmbH betrieben. „Es gibt in einem Betrieb unserer Größe immer etwas zu tun … wir packen an!“, erklärte der Geschäftsführer Chris Jung auf Anfrage der Berliner Zeitung zu den Kontrollberichten. Setze man die Zahl der Beanstandungen ins Verhältnis dazu, dass die 14 gastronomischen Einrichtungen an 365 Tagen etwa zwei Millionen Mahlzeiten für die rund 1,2 Millionen Besucher im Jahr servierten, relativiere sich diese Zahl, so Jung. „Und dass keine schwerwiegenden Mängel beanstandet wurden, spricht zudem für sich.“
Die Betreibergesellschaft legte gegenüber der Berliner Zeitung die Ergebnisse freiwilliger Selbstkontrollen offen. Mikrobiologische Analysen von Lebensmitteln waren demnach unauffällig, die Vor-Ort-Inspektion eines Hygiene-Auditors im Mai und Juni 2023 kam zu einem guten Ergebnis. Wobei auch der Dienstleister auf einzelne ähnliche Schwachstellen wie die Amtskontrolleure stieß: So sei die Temperatur in einem Kühlschrank der Borneo Eisbar zu hoch gewesen, die dokumentierten Temperaturen der Hähnchenkühlung im Mondial hätten an mehreren Tagen die vorgeschriebenen Höchstwerte überschritten.
Tropical-Geschäftsführer Jung verweist darauf, dass in dem Wasserpark pausenlos Durchschnittstemperaturen von 26 bis 28 Grad Celsius herrschten und sich nicht alle Kühleinrichtungen in klimatisierten Räumen befänden, wodurch „manchmal ein kurzfristiger Anstieg der Temperatur messbar“ sei. Dies soll sich ändern: „Wir haben uns inzwischen dazu entschieden, alle unsere Kühlschränke auf ‚Tropen-Klasse‘ umzustellen“, so Jung. Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit tragen nach Angaben des Unternehmens auch zu Abnutzungserscheinungen an der Ausstattung bei. Die Mängel würden schnellstmöglich behoben, so Jung, allerdings habe man mit Engpässen bei Fachbetrieben sowie bei der Lieferung benötigter Materialien zu tun und stehe zudem vor der Herausforderung, geeignetes Fachpersonal zu finden. Auch hätten die coronabedingten Schließzeiten „einen kleinen Rückstau an Mängeln“ verursacht, die erst anschließend „aufgearbeitet werden konnten“.
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Die Einsicht in die Kontrollberichte hatte die Berliner Zeitung am 6. Juni 2023 auf Grundlage des Verbraucherinformationsgesetzes beim Landkreis Dahme-Spreewald beantragt. Bis in den Dezember dauerte es, bis die Dokumente vorlagen. Nach einer näheren Auswertung wandte sich die Berliner Zeitung im Januar mit Fragen an das Landkreisamt. Zunächst kündigte es eine Antwort bis zum 4. Februar an, blieb diese jedoch schuldig. Auf Nachfrage teilte das Amt am 14. Februar schließlich mit: „Für eine vollständige Antwort fehlen unserem Veterinäramt noch Informationen vom Tropical Islands.“
Dabei ging es gar nicht um Informationen „vom Tropical Islands“ – gefragt hatte die Berliner Zeitung nach einer Bewertung der Kontrollergebnisse durch den Landkreis sowie nach behördlichen Abläufen: Weshalb verzichtete das Amt auch bei wiederholt aufgetretenen Beanstandungen auf Anordnungen mit konkreten Fristen oder auf Bußgelder? Wie umfassend waren die Kontrollen, zumal an manchen Tagen nur wenige Minuten nach Kontrollstart in der einen Bar bereits die Prüfung in einem anderen Restaurant des Tropicals begann?
Am 14. Februar sagte der Landkreis zu, sich „baldmöglichst“ zu melden – bis Redaktionsschluss für diesen Text tat er dies nicht. Stimmte sich die Behörde bezüglich ihrer Antwort mit dem Unternehmen ab? Auch diese Frage blieb zunächst offen.
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Wie auch bei diesem Routinebesuch sind es keine schwerwiegenden Hygieneverstöße, die die Kontrolleure in den vergangenen Jahren in den 14 gastronomischen Einrichtungen des Krausnicker Wasserparks dokumentierten. Hervor sticht allerdings: Es gibt fast keine Prüfung im Tropical Islands ohne Mängel. Von den insgesamt 37 Kontrollen zwischen Anfang 2021 und Mitte 2023 endeten 36 mit einer oder mehreren Beanstandungen.
Die Kritikpunkte in den Protokollen wiederholen sich. Immer wieder sind es Reinigungsmängel, bröckelnde Wände oder Decken und verschlissenes Material, Brettchen beispielsweise. Mal ist ein Waschbecken ohne Warmwasser, mal blättert die........
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