Der Ukraine-Krieg scheint in einer Sackgasse geraten zu sein, und die Nato-Mitglieder bereiten sich auf einen langfristigen Konflikt vor. Investitionen in die Rüstungsindustrie steigen rasant, und immer mehr Staaten bemühen sich, mindestens zwei Prozent ihres BIP ins Militär zu investieren. In Rumänien haben nun die Arbeiten an der größten Nato-Militärbasis in Europa begonnen.

Der neue Stützpunkt in Mihail Kogalniceanu wird voraussichtlich bis zu 10.000 Soldaten und ihre Familien dauerhaft beherbergen können. Laut Euronews wird das Projekt Start- und Landebahnen, Waffenplattformen, Hangars für Militärflugzeuge sowie Schulen, Kindergärten, Geschäfte und sogar ein Krankenhaus umfassen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf etwa 2,5 Milliarden Euro.

Dabei handelt es sich um Erweiterungsarbeiten des bereits bestehenden Stützpunktes der rumänischen Luftstreitkräfte im Kreis Constanta. Nach der Fertigstellung wird dies die größte Nato-Militärbasis in Europa sein. Die Kaserne wird etwa 2.800 Hektar umfassen, der Gesamtumfang beträgt 30 Kilometer und übertrifft somit den US-Militärflugplatz Ramstein in Deutschland.

In Kürze wird der Bau einer neuen Start- und Landebahn, parallel zur bestehenden, eingeleitet. Zusätzlich wird die Flughafeninfrastruktur erweitert, einschließlich neuer Rollwege und Parkplätze für diverse Flugzeugmodelle. Die erste Phase des Ausbaus des Militärstützpunktes soll innerhalb der nächsten fünf Jahre abgeschlossen sein.

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#Romania has started building the largest #NATO military base in #Europe, which will be able to accommodate 10,000 military personnel. The facility is being built on the basis of the existing airbase in #Constanta. The cost of construction is estimated at 2.5 billion euros. pic.twitter.com/8j8e3bR6x2

Die Garnison befindet sich am Schwarzen Meer und ist etwa 300 Kilometer von der ukrainischen Hafenstadt Odessa entfernt. Laut dem geopolitischen Analysten Dorin Popescu soll Mihail Kogalniceanu die wichtigste permanente militärische Struktur der Nato in unmittelbarer Nähe des Konflikts in der Südukraine werden. „Stellen wir uns nicht vor, dass dieser Konflikt im Jahr 2025 oder im Jahr 2026 enden wird. Es ist ein langfristiger Konflikt“, sagte Popescu zu Euronews.

Der Nato-Gefechtsverband operiert derzeit vom Militärstützpunkt Cincu in Zentralrumänien aus. Bis zum Jahr 2025 ist geplant, diesen Verband in eine Brigade umzuwandeln, wobei die Truppenstärke von derzeit 1.300 auf 4.000 Soldaten erhöht werden soll.

Zusätzlich haben sich die Mitgliedstaaten des Bündnisses im Sommer 2022 während des Nato-Gipfels auf eine Strategie geeinigt, die die Bereitstellung einer größeren Anzahl von Truppen in hoher Einsatzbereitschaft sowie weitere Maßnahmen zur Stärkung der Bündnisfähigkeiten im östlichen Bereich vorsieht.

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Der Bau des größten Nato-Stützpunkts Europas hat begonnen

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18.03.2024

Der Ukraine-Krieg scheint in einer Sackgasse geraten zu sein, und die Nato-Mitglieder bereiten sich auf einen langfristigen Konflikt vor. Investitionen in die Rüstungsindustrie steigen rasant, und immer mehr Staaten bemühen sich, mindestens zwei Prozent ihres BIP ins Militär zu investieren. In Rumänien haben nun die Arbeiten an der größten Nato-Militärbasis in Europa begonnen.

Der neue Stützpunkt in Mihail Kogalniceanu wird voraussichtlich bis zu 10.000 Soldaten und ihre Familien dauerhaft beherbergen können. Laut Euronews wird das Projekt Start- und Landebahnen, Waffenplattformen, Hangars für Militärflugzeuge sowie Schulen, Kindergärten, Geschäfte und sogar ein Krankenhaus umfassen. Insgesamt belaufen sich die Kosten........

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