Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurde nach der Gründung als Heilmittel gegen die AfD angepriesen. Ob es dazu jemals kommt, bezweifeln viele Experten. In Thüringen zeichnen sich laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage zumindest erste Änderungen ab: In dem Bundesland verlieren die AfD und die Linke an Rückhalt, während das BSW auf Anhieb ordentlich punktet.

Demnach kommt die AfD im aktuellen „Thüringentrend“ auf 29 Prozent. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als bei der vorherigen Befragung im Juli 2023. Das BSW erreicht aus dem Stand 15 Prozent und landete damit auf Platz vier. Die CDU belegte mit 20 Prozent den zweiten Platz (minus einem Punkt) und blieb damit relativ stabil, wie die vom MDR beauftragte Umfrage von Infratest Dimap ergab.

Die Linke folgte mit 16 Prozent (minus vier Punkte) und lag damit nur knapp vor dem BSW. Jedoch überholte Sahra Wagenknechts Bündnis die SPD, die auf neun Prozent (minus eins) kam. Die Grünen würden mit fünf Prozent (unverändert) knapp den Einzug in den Landtag schaffen, die FDP wäre mit weniger als drei Prozent dort nicht mehr vertreten.

THÜRINGEN | Sonntagsfrage Landtagswahl Infratest dimap/MDR

AfD: 29% (-5)
CDU: 20% (-1)
LINKE: 16% (-4)
BSW: 15% (NEU)
SPD: 9% (-1)
GRÜNE: 5%
Sonstige: 6% (-4)

Änderungen zur letzten Umfrage vom 05. Juli 2023

Verlauf: https://t.co/su156YsLx8#ltwth pic.twitter.com/TwxAYIsbpQ

Die Zufriedenheit mit der Landesregierung ist weiter gesunken. Aktuell sind nur noch 35 Prozent der Befragten mit der Regierung zufrieden. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor acht Monaten und erneut der schlechteste Wert, den Infratest Dimap jemals für Rot-Rot-Grün ermittelt hat. Auch im Vergleich mit anderen Landesregierungen schneidet das Thüringer Kabinett schlecht ab. Nur die Regierungen in Berlin (CDU/SPD) und Mecklenburg-Vorpommern (SPD/Linke) werden noch schlechter bewertet.

Die Regierungsbildung bliebe weiter schwierig, da weder Rot-Rot-Grün noch eine andere derzeit in Deutschland praktizierte Koalition eine Mehrheit hätten. Könnten die Thüringerinnen und Thüringer den Ministerpräsidenten direkt wählen, läge Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke) klar vor, für ihn würden 44 Prozent der Befragten stimmen. CDU-Landeschef Mario Voigt käme auf 17 Prozent, AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke auf 16 Prozent.

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17.03.2024

•vor 6 Std.

Für den „Thüringentrend“ befragte Infratest Dimap von Donnerstag bis Montag 1182 repräsentativ ausgewählte Thüringerinnen und Thüringer.

Wie aus einer ebenfalls am Dienstag veröffentlichten INSA-Umfrage im Auftrag von Bild hervorgeht, liegt die AfD in Sachsen bei der Wählergunst deutlich auf Platz eins. 34 Prozent der Befragten gaben an, der Partei ihre Stimme geben zu wollen, wenn am Sonntag in dem Bundesland gewählt würde. Dahinter liegt demnach die CDU mit 30 Prozent, mit deutlichem Abstand folgt das BSW auf Platz drei mit elf Prozent.

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