Eine Gruppe Studenten der Universität der Künste Berlin (UdK) hat zu einer Solidaritätsaktion für Palästina aufgerufen. In einer E-Mail, die sich an die Lehrkräfte der UdK richtet, wird für den morgigen Mittwoch zum Streik aufgerufen. Der Absender, der lediglich mit „notinourname_udk“ gekennzeichnet wurde, beklagt „die anhaltende Gewalt gegen das palästinensische Volk“.

Die Lehrkräfte werden in dem Schreiben (liegt der Berliner Zeitung vor) aufgefordert, „die Position innerhalb der Institution zu nutzen und sich an das Präsidium zu wenden, um die Mitschuld der UdK an diesem Völkermord zu kritisieren und darum zu bitten, die Beziehungen zu den Partnerschulen Bezalel Academy of Arts und Shenkar College angesichts ihrer aktiven Unterstützung der israelischen Besatzungstruppen (auch bekannt als IDF) sofort zu beenden“. Ferner werden die Lehrkräfte aufgefordert, für den 29. November ihre Vorlesungen abzusagen, um sich mit den Demonstranten zu solidarisieren. Das würde nach Meinung der Initiatoren die „kollektive Stimme der Studierendenschaft deutlich verstärken und der Verwaltung ein klares Signal senden, wie wichtig es ist, sich mit globalen humanitären Problemen zu befassen“.

Auch in den sozialen Medien wie Instagram wird zu dem Protest unter dem Motto „Strike for Palestine“ (Streik für Palästina) aufgerufen. Die Streik-Organisatoren werfen Israel unter anderem Apartheid, ethnische Säuberungen und Kolonialismus vor.

Einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge trauen sich jüdische Studenten an der UdK Berlin zudem offenbar nicht mehr in die Lehrveranstaltungen wegen angeblich antisemitischen Ressentiments. Nach Informationen der FAZ hätte eine fragwürdige Performance-Aktion von rund 100 Studenten vor gut zwei Wochen im Foyer der Kunst-Hochschule für Aufregung gesorgt. Die Teilnehmer sollen ihre Hände blutrot angemalt und in die Luft gestreckt haben. Der Protest habe sich auch gegen die Bundesregierung gerichtet, die Israels Recht auf Selbstverteidigung nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober unterstützt.

26.11.2023

27.11.2023

27.11.2023

Erst vor drei Wochen schallte in Berlin Anti-Israel-Propaganda per Lautsprecher durch den Lesesaal der Staatsbibliothek Unter den Linden. Unbekannte versteckten hinter Büchern mehrere Bluetooth-Lautsprecher, über die Aussagen wie „Free Palestine“ und „Stop the Genocide“ ertönten. Es wurde Anzeige erstattet. Auch an der Freien Universität Berlin gab es bereits mehrere Solidaritätskundgebungen für Palästina.

Berlins Wissenschaftsstaatssekretär Henry Marx (SPD) verurteilte am Dienstag auf der Onlineplattform X „die aktuellen antisemitischen Vorfälle und Protestaktionen an Berliner Universitäten“. Er sei froh, dass sich die Berliner Präsidien geeint gegen Antisemitismus engagieren, wie Prof. Palz, Präsident der Universität der Künste, „der sich einer gewaltverherrlichenden Protestaktion entgegenstellte“.

QOSHE - Streik: UdK-Studenten rufen zu Solidaritätsaktion für Palästina auf - Alexander Schmalz
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Streik: UdK-Studenten rufen zu Solidaritätsaktion für Palästina auf

6 0
29.11.2023

Eine Gruppe Studenten der Universität der Künste Berlin (UdK) hat zu einer Solidaritätsaktion für Palästina aufgerufen. In einer E-Mail, die sich an die Lehrkräfte der UdK richtet, wird für den morgigen Mittwoch zum Streik aufgerufen. Der Absender, der lediglich mit „notinourname_udk“ gekennzeichnet wurde, beklagt „die anhaltende Gewalt gegen das palästinensische Volk“.

Die Lehrkräfte werden in dem Schreiben (liegt der Berliner Zeitung vor) aufgefordert, „die Position innerhalb der Institution zu nutzen und sich an das Präsidium zu wenden, um die Mitschuld der UdK an diesem Völkermord zu kritisieren und darum zu bitten, die Beziehungen zu den Partnerschulen Bezalel Academy of Arts und Shenkar College angesichts........

© Berliner Zeitung


Get it on Google Play