Bei einer Gedenkdemonstration für die Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ist es am Sonntag in Berlin zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Auf der Frankfurter Allee sei es zu dichtem Gedränge, Rangeleien und brutalen Angriffen auf Polizisten gekommen. Eine Polizeisprecherin sagte der Berliner Zeitung, dass es mehrere Verletzte und Festnahmen gab. Die Stimmung sei teilweise sehr aggressiv gewesen.

Auch Anhänger pro-palästinensischer Gruppen hätten sich unter die Demonstranten gemischt. Einige hätten unter anderem mit den Huthi-Rebellen sympathisiert, die derzeit immer wieder Schiffe im Roten Meer angreifen.

Ein Redner hatte bei dem Aufzug in Höhe der Frankfurter Allee „strafbare Parolen“ auf einem Lautsprecherwagen skandiert, wie die Polizei bei X, ehemals Twitter, schrieb. Ein Einwirken auf den Redner über den Versammlungsleiter blieb erfolglos, sodass der Aufzug angehalten wurde. Als der Redner vom Versammlungsleiter ausgeschlossen und anschließend von Einsatzkräften vorläufig festgenommen wurde, eskalierte es auf der Frankfurter Allee. Mehrere Demonstranten griffen Polizisten an, die sich unter anderem mit Pfefferspray wehrten.

Bei den Auseinandersetzungen sei auf einen Polizisten eingetreten worden, als er am Boden lag. Auf einen weiteren Beamten sei mit einer Fahnenstange eingeschlagen worden, nachdem ihm der Helm vom Kopf gerissen worden sei. Videos und Bilder in den sozialen Medien zeigen Ausschnitte der Angriffe. Am späten Nachmittag teilte die Polizei mit, dass 21 Polizisten verletzt wurden. Vier von ihnen sind ersten Erkenntnissen zufolge in ein Krankenhaus gekommen. 16 Demonstranten wurden demnach festgenommen.

12.01.2024

gestern

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12.01.2024

gestern

Heute Mittag in der Frankfurter Allee von Berlin: Polizisten & Kommunisten prügeln sich - es gibt Verletzte & Festnahmen!

Anlass: Volksverhetzungsverdacht gegen einen Palästinenser.

Billy unter Linken#b1401

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Der Linken-Abgeordnete Ferat Koçak warf den Einsatzkräften wiederum „brutale Polizeigewalt“ vor. Es habe viele verletzte und blutende Demonstranten gegeben, schrieb Koçak auf X. Ein 65-Jähriger sei bewusstlos gewesen und in einem kritischen Zustand, so der Politiker. „Presseleute wurden von der Polizei bedrängt. Ich in der Ausübung der parlamentarischen Beobachtung auch.“

Tausende Menschen hatten am Sonntag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vor 105 Jahren gedacht. An der Gedenkstätte der Sozialisten am Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde legten zahlreiche Teilnehmer rote Nelken nieder, wie eine Sprecherin der Linken sagte. Die Parteispitze der Linken, Janine Wissler und Martin Schirdewan, ehrten Liebknecht und Luxemburg demnach mit einem Kranz. Auch die Partei-Landesvorsitzenden, Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, legten einen Kranz nieder.

Die Polizei sprach am Sonntagvormittag zunächst von mehr als 3000 Teilnehmern. Die Zahl wuchs aber bis zum Nachmittag schätzungsweise bis auf 5000 Menschen an.

Brutale Polizeigewalt auf der Luxemburg Liebknecht Gedenkdemo. Viele verletzte und blutende Teilnehmer*innen. Ein 65 Jähriger bewustlos und im kritischen Zustand laut Sanitäter*innen. Presseleute wurden von der Polizei bedrängt. Ich in der Ausübung der parlamentarischen… pic.twitter.com/URh1mRoQg4

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Gewalt bei Luxemburg-Liebknecht-Demo in Berlin: 21 verletzte Polizisten, mehrere Festnahmen

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14.01.2024

Bei einer Gedenkdemonstration für die Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ist es am Sonntag in Berlin zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Auf der Frankfurter Allee sei es zu dichtem Gedränge, Rangeleien und brutalen Angriffen auf Polizisten gekommen. Eine Polizeisprecherin sagte der Berliner Zeitung, dass es mehrere Verletzte und Festnahmen gab. Die Stimmung sei teilweise sehr aggressiv gewesen.

Auch Anhänger pro-palästinensischer Gruppen hätten sich unter die Demonstranten gemischt. Einige hätten unter anderem mit den Huthi-Rebellen sympathisiert, die derzeit immer wieder Schiffe im Roten Meer angreifen.

Ein Redner hatte bei dem Aufzug in Höhe der Frankfurter Allee „strafbare Parolen“ auf einem Lautsprecherwagen skandiert, wie die Polizei bei X, ehemals Twitter, schrieb. Ein Einwirken auf den........

© Berliner Zeitung


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