Das Handelsunternehmen KaDeWe Group mit den Luxus-Kaufhäusern KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der Häuser gehe aber weiter, teilte das Unternehmen am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Das KaDeWe in Berlin hatte gestern trotz verkaufsoffenem Sonntag geschlossen.

Die „exorbitant hohen Mieten“ an den Standorten Berlin, Hamburg und München würden ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich machen, teilte die KaDeWe Group am Montag mit. Die Mieten seien im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 um fast 37 Prozent gestiegen. In den nächsten Jahren sollen sie weiter ansteigen, hieß es. Vor diesem Hintergrund sah sich die Geschäftsführung gezwungen, beim Amtsgericht Berlin Charlottenburg einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen. Dem Antrag wurde bereits stattgegeben.

27.01.2024

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„Ziel ist es, die KaDeWe Group zu schützen. Wir lassen Altlasten hinter uns und streifen vor allem die hohen Mietlasten für unsere Häuser ab. Operativ machen wir einen herausragenden Job. Alle Häuser verzeichnen auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten steigende Umsätze. Die Indexmieten jedoch sind unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich – und sollen weiter ansteigen. Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter haben daran nichts geändert, auch die Insolvenzen bei der SIGNA leider nicht“, erklärte Michael Peterseim, CEO der KaDeWe Group.

Die bestehende Geschäftsführung bleibe den Angaben zufolge im Amt und soll die Geschäfte weiterführen. Alle drei Luxuskaufhäuser bleiben demnach geöffnet, der Betrieb gehe unverändert weiter, hieß es. Für alle tariflichen Mitarbeiter sei die Auszahlung der Gehälter inklusive der möglichen Zulagen in ihrer bisherigen Höhe durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gewährleistet.

Das KaDeWe am Wittenbergplatz gehört zur angeschlagenen Signa-Gruppe von René Benko. Die Insolvenz der KaDeWe Group habe demnach mit der Pleiteserie der Signa-Gruppe zu tun. Das Firmengeflecht kontrolliert etwa die Hälfte der Anteile an der Gruppe, in der das Luxuskaufhausgeschäft im Berliner KaDeWe, im Alsterhaus in Hamburg und im Oberpollinger in München zusammengefasst ist. 50,1 Prozent der Anteile gehören seit 2015 dem thailändische Konzern Central Group. Nach Angaben von Unternehmenschef Michael Peterseim vom November machte die KaDeWe-Gruppe zuletzt einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro.

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„Exorbitant hohe Mieten“: KaDeWe Group meldet Insolvenz an

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29.01.2024

Das Handelsunternehmen KaDeWe Group mit den Luxus-Kaufhäusern KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der Häuser gehe aber weiter, teilte das Unternehmen am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Das KaDeWe in Berlin hatte gestern trotz verkaufsoffenem Sonntag geschlossen.

Die „exorbitant hohen Mieten“ an den Standorten Berlin, Hamburg und München würden ein nachhaltig ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich machen, teilte die KaDeWe Group am Montag mit. Die Mieten seien im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 um fast 37 Prozent gestiegen. In den nächsten Jahren sollen........

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