Kommentar
Studie mit Schönheitsfehlern
Eine externe Erhebung zum Musikkonsum in den beiden Basel sollte das Anliegen der IG Musik Basel nach fairerer Verteilung der Fördergelder stützen. Bloss: Tut sie das denn auch?
Stefan Strittmatter 08.12.2023, 05.00 Uhr Drucken Teilen
Gibt es in der Region genügend Pop- und Rockkonzerte wie hier am Open Air Basel 2013 auf dem Kasernenareal? Eine neue Studie sagt: nein.
Zvg / Caroline Földy
Die IG Musik Basel stört sich am Ungleichgewicht bei der Förderung von U- und E-Musik: Von den Geldern, die Basel-Stadt in die Musik steckt, fliessen gut 90 Prozent der Klassik zu. Das wird auch von der Bevölkerung als stossend empfunden, was sich im raschen Zustandekommen der «Initiative für mehr Musikvielfalt» spiegelt.
Dass die Initianten deswegen nicht in blinde Euphorie verfallen sind, spricht für ihre Besonnenheit. Entsprechend weitsichtig ist, dass sie eine unabhängige Studie zum regionalen Musikkonsum – nun in beiden Kantonen – in Auftrag gegeben haben, die eine weitere Argumentationsbasis liefern soll.
Ob sie das tut, ist fraglich: Zwar zeigt sich in der Region eine unbefriedigte Nachfrage nach Pop- und Rockkonzerten. Doch bleibt unklar, ob eine fairere Finanzierung der Musikschaffenden zu mehr Angebot führt. Schon jetzt gibt es mehr lokale Bands als freie Slots in den Konzertlokalen.
Entsprechend verkürzt ist der Slogan, mit dem die IG die Studie präsentiert: «Basel fördert Musik an Basel vorbei. Jetzt gibt es auch Daten dafür.» Irreführend auch, dass in der Medienmitteilung die Zahlen zum Förder-Ungleichgewicht neben die erhobenen Daten gestellt werden.
Erste Zeitungsartikel vermischen denn auch bereits die Studienergebnisse mit der Interpretation der IG. Dass der neutrale Studienleiter bei Anfragen an die IG Musik verweist, ist ein weiterer Schönheitsfehler, der diese wichtige Studie ihrer Wirkung beraubt.
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Die IG Musik Basel stört sich am Ungleichgewicht bei der Förderung von U- und E-Musik: Von den Geldern, die Basel-Stadt in die Musik steckt, fliessen gut 90 Prozent der Klassik zu. Das wird auch von der Bevölkerung als stossend empfunden, was sich im raschen Zustandekommen der «Initiative für mehr Musikvielfalt» spiegelt.
Dass die Initianten deswegen nicht in blinde Euphorie verfallen sind, spricht für ihre Besonnenheit. Entsprechend weitsichtig ist, dass sie eine unabhängige Studie zum regionalen Musikkonsum – nun in beiden Kantonen – in Auftrag gegeben haben, die eine weitere Argumentationsbasis liefern soll.
Ob sie das tut, ist fraglich: Zwar zeigt sich in der Region eine unbefriedigte Nachfrage nach Pop- und Rockkonzerten. Doch bleibt unklar, ob eine fairere Finanzierung der Musikschaffenden zu mehr Angebot führt. Schon jetzt gibt es mehr lokale Bands als freie Slots in den Konzertlokalen.
Entsprechend verkürzt ist der Slogan, mit dem die IG die Studie präsentiert: «Basel fördert Musik an Basel vorbei. Jetzt gibt es auch Daten dafür.» Irreführend auch, dass in der Medienmitteilung die Zahlen zum Förder-Ungleichgewicht neben die erhobenen Daten gestellt werden.
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08.12.2023
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Studie mit Schönheitsfehlern Eine externe Erhebung zum Musikkonsum in den beiden Basel sollte das Anliegen der IG Musik Basel nach fairerer Verteilung der Fördergelder stützen. Bloss: Tut sie das denn auch?
Stefan Strittmatter 08.12.2023, 05.00 Uhr Drucken Teilen Gibt es in der Region genügend Pop- und Rockkonzerte wie hier am Open Air Basel 2013 auf dem Kasernenareal? Eine neue Studie sagt: nein.
Zvg / Caroline Földy Die IG Musik Basel stört sich am Ungleichgewicht bei der Förderung von U- und E-Musik: Von den Geldern, die Basel-Stadt in die Musik steckt, fliessen gut 90 Prozent der Klassik zu. Das wird auch von der Bevölkerung als stossend empfunden, was sich im raschen Zustandekommen der «Initiative für mehr Musikvielfalt» spiegelt.
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