Faro - Die erste Trainingseinheit des FC Bayern in Faro begann mit einem Ständchen. Beim Aufwärmen am Montagvormittag sangen die Stars der Münchner ihrem neuen Teamkollegen Eric Dier "Happy Birthday", der Engländer wurde 30 Jahre alt.

Es war der stimmungsvolle Auftakt in ein knackiges Training: Fast zwei Stunden lang scheuchte Trainer Thomas Tuchel die Mannschaft bei verschiedenen Spielformen über den Platz. Immer wieder nahm der Coach Korrekturen vor, lautstark gab er Kommandos, verteilte auch mal ein Lob. Am späten Nachmittag stand dann noch ein zweites Training an, in dem es um Technik, Pässe und Spielformen ging. Ganz klar: Tuchel zieht die Zügel im Ferienort Quinta do Lago nahe Faro an – damit am Ende der Saison möglichst die Titel in der Bundesliga und Champions League herausspringen.

Entscheidend dafür: eine stabile Defensive. Zu oft lassen die Münchner gegnerische Großchancen zu, das war auch eines der Probleme beim 3:0-Erfolg gegen Hoffenheim am Freitag. Daher soll neben Dier ein weiterer Abwehrmann verpflichtet werden. Sein Name: Nordi Mukiele. Der 26-jährige Franzose von Paris Saint-Germain will unbedingt zu Bayern wechseln, derzeit wird über ein Leihgeschäft verhandelt. Bayerns Sportdirektor Christoph Freund ist extra in München geblieben und nicht mit nach Faro gereist, um den Deal festzuzurren.

In den kommenden Tagen könnte Vollzug gemeldet werden. Mukiele, der die Bundesliga aus seiner Zeit bei RB Leipzig bestens kennt, sei "vom Spielertyp her sicher nicht uninteressant", sagte Freund bei Bild-TV. Mukiele ist am stärksten auf der Position des Rechtsverteidigers, dort haben die Münchner wegen der Abstellung von Noussair Mazraoui für den Afrika-Cup Bedarf.

Die zukünftige Viererkette würde also aus Mukiele (rechts), Alphonso Davies (links) sowie Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt (beide zentral) bestehen. Verlierer der Verpflichtung wäre Konrad Laimer, der aktuell als Ersatz für Mazraoui fungiert. Aber rechts hinten – das ist nicht der Lieblingsort des Österreichers, den Ehrenpräsident Uli Hoeneß im Sommer als "hervorragenden Transfer" bezeichnet hatte. Laimer ist am stärksten als Achter, doch hier ist die Konkurrenz mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Raphael Guerreiro und Aleksandar Pavlovic groß. Es wird also zu Härtefällen kommen. Kimmich, der im Trainingslager fehlt, weil seine Frau Lina das vierte gemeinsame Kind erwartet, ist bei Tuchel gesetzt. Und übrigens auch unverkäuflich.

Spekulationen, wonach mit Paris ein Tauschgeschäft Kimmich und Mukiele diskutiert werde, wies Freund zurück. "Darüber kann ich nur schmunzeln. Das ist total an den Haaren herbeigezogen. Joshua Kimmich ist für uns ein ganz wichtiger Spieler, einer unserer Führungsspieler", betonte er.

Kimmich selbst, dessen Vertrag 2025 ausläuft, hatte nach dem Spiel gegen Hoffenheim erklärt, ein Wintertransfer sei für ihn "kein Thema". Bezüglich einer Vertragsverlängerung warte er auf ein Zeichen des Vereins. Das gab Freund jetzt. "Wir werden uns zusammensetzen und über seine Zukunft sprechen. Wir wissen, was wir an Jo Kimmich haben", sagte der Österreicher. Es gibt ohnehin nicht viele Klubs, die Kimmich reizen würden: ManCity, Real Madrid, vielleicht noch der FC Barcelona. Nach AZ-Informationen ist Kimmichs erste Wahl aber ein neuer Vertrag bei Bayern.

Den hat Abwehrkante Dier gerade unterzeichnet. Der Engländer, der zuvor gemeinsam mit Harry Kane bei Tottenham Hotspur spielte, ist bis Saisonende an Bayern gebunden, dann haben die Münchner eine Kaufoption. Ins Team ist Dier schon bestens integriert, im Training grätschte er Defensivkollege Upamecano gleich mal beherzt um, beide klatschten danach ab, alles fair. Die Intensität stimmt in Faro.

QOSHE - Nordi Mukiele will zum FC Bayern – für einen Hoeneß-Liebling könnte es ... - Maximilian Koch
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Nordi Mukiele will zum FC Bayern – für einen Hoeneß-Liebling könnte es ...

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16.01.2024

Faro - Die erste Trainingseinheit des FC Bayern in Faro begann mit einem Ständchen. Beim Aufwärmen am Montagvormittag sangen die Stars der Münchner ihrem neuen Teamkollegen Eric Dier "Happy Birthday", der Engländer wurde 30 Jahre alt.

Es war der stimmungsvolle Auftakt in ein knackiges Training: Fast zwei Stunden lang scheuchte Trainer Thomas Tuchel die Mannschaft bei verschiedenen Spielformen über den Platz. Immer wieder nahm der Coach Korrekturen vor, lautstark gab er Kommandos, verteilte auch mal ein Lob. Am späten Nachmittag stand dann noch ein zweites Training an, in dem es um Technik, Pässe und Spielformen ging. Ganz klar: Tuchel zieht die Zügel im Ferienort Quinta do Lago nahe Faro an – damit am Ende der Saison möglichst die Titel in der Bundesliga und Champions League herausspringen.

Entscheidend dafür: eine stabile Defensive. Zu oft lassen die Münchner gegnerische Großchancen zu, das war auch eines der Probleme........

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