München - Dass Leroy Sané seine glücklichste Phase beim FC Bayern erlebt, sieht man aktuell in jedem Training – auch beim Start ins neue Jahr am Dienstagnachmittag. Der 27-Jährige kommt mit einem Lächeln auf den Platz, er klatscht mit Trainer Thomas Tuchel ab, beide umarmen sich und machen Späßchen. Es wirkt alles gerade ziemlich leicht, locker und entspannt bei Sané. Während der Übungen, die er fokussiert und engagiert absolviert, lacht er immer wieder – besonders dann, wenn er sich mit Kumpel Jamal Musiala austauscht. Hier scheint einer angekommen zu sein bei den Münchnern. Recht spät, kann man vielleicht kritisch anmerken, jetzt aber dafür richtig.

"Ich hatte unter Thomas Tuchel bereits eine sehr gute Vorbereitung. Alles hat sich sehr gut angefühlt", sagte Sané jüngst im Mitgliedermagazin "51" zu seinem Höhenflug: "Und dann hat eines zum anderen geführt. Mein Selbstvertrauen wurde größer und größer, und mit dieser Selbstsicherheit läuft es dann insgesamt einfach besser. Die enttäuschende WM 2022 und das Ausscheiden im Champions League-Viertelfinale haben mir zudem eine Extra-Motivation gegeben, dass diese Saison erfolgreicher wird, da es 2022/23 unter dem Strich einfach nicht sehr zufriedenstellend gelaufen ist."

Auch für ihn persönlich. Sané wurde oft eine negative Körperhaltung vorgeworfen, er schien häufiger mal mit sich selbst zu hadern. Das ist inzwischen vorbei. Der Außenstürmer zählt zu den besten Bayern-Spielern dieser Saison, in 24 Pflichtspielen hat er bereits neun Tore erzielt und neun Treffer vorbereitet. Logisch, dass die Münchner Sané über dessen Vertragsende 2025 hinaus halten wollen.

Und: Die Bereitschaft des Nationalspielers zu einer Verlängerung ist gegeben, Sané hat in den vergangenen Wochen positive Signale an die Klubführung gesendet. Sportdirektor Christoph Freund ist nun gefordert, eine Lösung mit Sané und dessen Management zu finden. Laut "Sport Bild" will sich der Bayern-Profi bis nach der Heim-EM Zeit lassen mit einer Entscheidung.

Alle Bayern-Fans dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, dass Sané ein Roter bleibt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zuallererst ist da die familiäre Situation. Sanés Partnerin und die zwei Kinder, die sich zuvor meist in England aufhielten, leben nun dauerhaft in München. Das gibt dem Offensivstar Vertrauen und Sicherheit. In der Mannschaft hat Sané mit Musiala oder Alphonso Davies gute Freunde – und auch sein Verhältnis zum Trainerteam ist exzellent.

"Thomas Tuchel gehört definitiv zu den besten Trainern der Welt – genauso wie Pep Guardiola", sagte Sané: "Die Erfolge von beiden Trainern sprechen für sich. Ich bin Pep bis heute dankbar für alles und freue mich im Moment, dass ich mit Thomas Tuchel erneut mit so einem leidenschaftlichen Top-Trainer zusammenarbeiten darf." Tuchel bezeichnete Sanés Leistungen wiederum als "körperlich und mental absolut top. Ich hoffe, dass er da anknüpft, wenn es weitergeht. Wir haben allerhöchste Wertschätzung für das, was er diese Hinrunde geleistet hat. Das Problem ist, dass wir nie genug haben. Ich hoffe, dass er auch diesen Geist hat, er hat die Messlatte selber sehr hoch gelegt. Er war sehr effektiv und sehr fleißig."

In puncto Anspruch und Motivation muss man sich bei Sané keine Sorgen machen. Er wolle "zur Stelle sein, wenn es spätestens Richtung Frühling in die entscheidende Phase in der Champions League und in der Meisterschaft geht", sagte Sané. Und im Sommer könnte es dann einen neuen Bayern-Vertrag geben.

QOSHE - "Problem, dass wir nie genug haben": Wie Sané zum Bayern-Vertrag steht - Maximilian Koch
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"Problem, dass wir nie genug haben": Wie Sané zum Bayern-Vertrag steht

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04.01.2024

München - Dass Leroy Sané seine glücklichste Phase beim FC Bayern erlebt, sieht man aktuell in jedem Training – auch beim Start ins neue Jahr am Dienstagnachmittag. Der 27-Jährige kommt mit einem Lächeln auf den Platz, er klatscht mit Trainer Thomas Tuchel ab, beide umarmen sich und machen Späßchen. Es wirkt alles gerade ziemlich leicht, locker und entspannt bei Sané. Während der Übungen, die er fokussiert und engagiert absolviert, lacht er immer wieder – besonders dann, wenn er sich mit Kumpel Jamal Musiala austauscht. Hier scheint einer angekommen zu sein bei den Münchnern. Recht spät, kann man vielleicht kritisch anmerken, jetzt aber dafür richtig.

"Ich hatte unter Thomas Tuchel bereits eine sehr gute Vorbereitung. Alles hat sich sehr gut angefühlt", sagte Sané jüngst im Mitgliedermagazin "51" zu seinem Höhenflug: "Und dann hat........

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