München - Im Training des FC Bayern tummeln sich aufgrund der angespannten Personalsituation derzeit einige junge Spieler aus dem Nachwuchs - doch einer von ihnen gehört mit seinen gerade einmal 19 Jahren schon zu den Etablierten: Aleksandar Pavlovic.

Der defensive Mittelfeldspieler, der in München geboren wurde und schon seit 2011 für Bayern spielt, hat es in der bisherigen Hinrunde geschafft, seine Mitspieler und das Trainerteam um Chefcoach Thomas Tuchel nachhaltig zu überzeugen. Und das auf der strategisch so wichtigen Position des Sechsers. Respekt! Pavlovics Teamkollegen suchen den Youngster ständig mit Pässen, im Training und im Spiel. Ein Beleg dafür, wie groß das Vertrauen in Pavlovic ist.

Das meint auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. "Pavlovic hat absolut überzeugt in den Partien, in denen er gespielt hat", sagt Matthäus im Gespräch mit der AZ: "Seine Perspektive bei Bayern hängt nun von der Transferpolitik des Klubs ab. Je mehr neue Spieler verpflichtet werden, desto schwerer wird es für die jungen Spieler."

Von Trainer Tuchel weiß man, dass er gerne noch einen defensivstarken Sechser im Team hätte. Im Sommer war zunächst Declan Rice im Gespräch, der wechselte dann aber lieber zum FC Arsenal. Am letzten Tag der Transferperiode scheiterte die Verpflichtung von Fulhams João Palhinha, weil der Klub aus London keinen Ersatz fand. Aktuell ist es unwahrscheinlich, dass Palhinha im Winter nach München wechselt, weil Fulham noch immer rund 70 Millionen Euro an Ablöse für den Portugiesen verlangen soll. Auch Martín Zubimendi von Real Sociedad San Sebastián wird seit längerer Zeit schon mit Bayern in Verbindung gebracht, er könnte im Sommer zu einem heißen Thema werden.

In dieser Wechselperiode aber wird womöglich kein weiterer Sechser verpflichtet - was auch mit dem Pavlovic-Faktor zu tun hat. Der Youngster ist eine starke Alternative zu den etablierten Stars Joshua Kimmich und Leon Goretzka. Konrad Laimer wird in den kommenden Wochen als Rechtsverteidiger gebraucht, weil Noussair Mazraoui für Marokko beim Afrika-Cup spielen soll.

Aus dem Nachwuchs wurde der 17-jährige Adam Aznou im Training hinten rechts getestet. Zudem dürfen sich die Campus-Spieler Noël Aséko Nkili und U17-Weltmeister Maximilian Hennig im Profitraining zeigen. Sie alle müssen erst noch den Weg gehen, den Pavlovic bereits erfolgreich beschritten hat. "Ich freue mich immer über gute junge Spieler beim FC Bayern", sagt Matthäus weiter: "Pavlovic besitzt zweifellos großes Talent, er muss jetzt unterstützt werden in seiner Entwicklung. Wichtig ist in seinem Alter die Spielzeit, es hilft nichts, wenn er nur auf hohem Niveau trainiert." Tuchel habe Pavlovic "in der bisherigen Saison die Chance gegeben – auch in wichtigen Spielen wie zuletzt gegen Stuttgart oder Wolfsburg", erklärt Matthäus: "Die Jungs aus dem Nachwuchs müssen einfach ihre Chance bekommen."

Gegen Heidenheim, Stuttgart und Wolfsburg stand Pavlovic in der Bundesliga in der Startelf, in drei weiteren Partien wurde er eingewechselt. Zwei Assists gelangen ihm dabei, besonders seine Freistöße und Ecken sind echte Waffen. "Er ist fester Bestandteil unseres Kaders", sagt Trainer Tuchel: "Das wird sich auch nicht ändern, wenn wir noch einen Mittelfeldspieler verpflichten, der unserer Meinung nach aufgrund seiner Erfahrung unserer Mannschaft weiterhilft. Wir werden alles tun, was im Sinne des Klubs und im Sinne des Erfolgs ist."

Dazu gehört eben auch die Nachwuchsförderung mit Toptalenten wie Pavlovic. "Wir wissen ganz genau, was er kann", sagt Tuchel: "Er macht es mit Bescheidenheit und einem Lachen. Alles andere kommt von allein. Qualität setzt sich durch."

QOSHE - "Muss jetzt unterstützt werden": Bayern-Legende fordert mehr Spielzeit ... - Maximilian Koch
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"Muss jetzt unterstützt werden": Bayern-Legende fordert mehr Spielzeit ...

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06.01.2024

München - Im Training des FC Bayern tummeln sich aufgrund der angespannten Personalsituation derzeit einige junge Spieler aus dem Nachwuchs - doch einer von ihnen gehört mit seinen gerade einmal 19 Jahren schon zu den Etablierten: Aleksandar Pavlovic.

Der defensive Mittelfeldspieler, der in München geboren wurde und schon seit 2011 für Bayern spielt, hat es in der bisherigen Hinrunde geschafft, seine Mitspieler und das Trainerteam um Chefcoach Thomas Tuchel nachhaltig zu überzeugen. Und das auf der strategisch so wichtigen Position des Sechsers. Respekt! Pavlovics Teamkollegen suchen den Youngster ständig mit Pässen, im Training und im Spiel. Ein Beleg dafür, wie groß das Vertrauen in Pavlovic ist.

Das meint auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. "Pavlovic hat absolut überzeugt in den Partien, in denen er gespielt hat", sagt Matthäus im Gespräch mit der AZ: "Seine Perspektive........

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