Bruder Samuel Camenzind fordert vom Kloster Engelberg 300'000 Franken Schadenersatz für seine Altersvorsorge. Wie sich solches verhindern lässt, zeigen die Kapuziner.

Auch in Klöstern wird nicht nur gebetet und gearbeitet. In einer Gemeinschaft leben Mönche, die einander mehr oder weniger sympathisch sind. Es gibt Streit wie in einer Ehe oder einer WG. Am Ende eines solchen Zerwürfnisses hat ein Bruder nun seinen Austritt aus dem Kloster Engelberg erklärt.

Die Benediktinergemeinschaft im Kanton Obwalden macht in dieser Angelegenheit keine gute Falle. Es gelang ihr nicht, einen schwelenden Konflikt im Konsens zu lösen. Wer die Schuld an der Eskalation trägt, ist letztlich zweitrangig.

Erstrangig ist hingegen die Frage der Altersvorsorge. Läuft alles wie geplant, ist für Mönche bis ans Lebensende gesorgt. Im Falle eines Austritts hingegen stellt sich die Frage nach der sozialen Absicherung. Die Kapuziner zum Beispiel entrichten ihren Mitgliedern ab Eintritt Beiträge in die zweite Säule. Die Summe orientiert sich an einem Primarlehrergehalt. Tritt ein Mitglied aus dem Orden aus, nimmt es das angesparte Kapital in sein neues Leben mit. Das schafft Rechtssicherheit und liegt damit auch im Interesse einer klösterlichen Gemeinschaft.

Das Kloster Engelberg unterbreitet dann eine Lösung, wenn ein Klostermitglied austritt. Im vorliegenden Fall war der Bruder damit unzufrieden, deshalb hat er das Kloster auf Schadenersatz verklagt. Solche Probleme lassen sich in Zukunft leicht vermeiden. Die Kapuziner machen es vor.

QOSHE - Kloster Engelberg sieht sich mit Klage konfrontiert: Die Lösung wäre einfach - Kari Kälin
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Kloster Engelberg sieht sich mit Klage konfrontiert: Die Lösung wäre einfach

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23.02.2024

Bruder Samuel Camenzind fordert vom Kloster Engelberg 300'000 Franken Schadenersatz für seine Altersvorsorge. Wie sich solches verhindern lässt, zeigen die Kapuziner.

Auch in Klöstern wird nicht nur gebetet und gearbeitet. In einer Gemeinschaft leben Mönche, die einander mehr oder weniger sympathisch sind. Es gibt Streit wie in einer Ehe oder einer WG. Am Ende eines solchen........

© Aargauer Zeitung


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